Tag der offenen Imkerei

Richtig viel Betrieb rund ums Bienenhaus der Gartenstadt

„Jetzt weiß ich alles über Bienen.“ Wer es nicht offen gesagt, hat es wohl beim Tag der offenen Imkerei der Gartenstadt gedacht. An die einhundert Besucher nutzten den sonnigen Sonntag Nachmittag, endlich alles über die Sache mit den Bienen und Blumen, Drohnen und Königin sowie dem geheimnisvollem Geschehen im dunklen Bienenkasten, Beute genannt, zu erfahren - und danach das eine und andere Glas echten Gartenstadt-Honig mit nach Hause zu nehmen. „Das Informationsbedürfnis ist vor allem bei jungen Leuten stark gewachsen“, stellten Wilfried Krüger und Guntram Hahn, die rührigen Imker in der Gartenstadt, nach der Veranstaltung zufrieden fest.

 

Kein Bienenstich am Nachmittag

Gut gelaunt und absolut stechunwillig zeigten sich die etwa 500.000 Apis melliferia der zehn Völker in der Gartenstadt. Sie gingen unbeirrt ihrer Hauptbeschäftigung nach: Pollen und Nektar in der inzwischen spärlichen Blütenlandschaft zu sammeln – Läppertracht, wie Imkern die Ausbeute der Bienenausflüge nennen. Sie ist derzeit eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan der Bienen. Denn bis zum Frühjahr gibt’s nur eintönige Zuckerlösung. Die ist der Ausgleich für den von den Imkern „geernteten“ Honig. Womit denn eine der meistgestellten Fragen – wie kommen die Bienen über den Winter – beantwortet war.

 

Der Imker krönt die Königin 

Großes Staunen allenthalben, sobald die einzigartige Leistung der Bienenkönigin (2.000 Eier täglich, drei Jahre lang ) angesprochen wurde. An einer praktischen Vorführung der Jahresmarkierung konnte die Vermutung entkräftet werden, die Königin käme mit ihrer farbigen „Krone“ aus ihrer Weiselzelle zur Welt. Wenig Mitleid hatten vor allem die Damen unter den Besuchern mit dem Schicksal der Drohnen. Die werden nach getaner Aufgabe an der Königin bekanntlich aus dem Bienenhaus geworfen und verhungern elendiglich.

 

Standhygiene ist oberstes Gebot

Dauerbrenner bei Honigfreunden und Imkern: „Und wie haltet ihr´s mit der Varroa?“ Die Gartenstadt-Imker versichern: „Wir bekämpfen die Milben mit Ameisensäure und zwar nach dem Schleudern.“ So stellen sie sicher, das ihr Honig frei von Chemie ist. Beuten-Hygiene hat ohnehin den höchsten Stellenwert. Denn neben der Varroa lauern etlich weitere Feinde im Hintergrund. „Die fühlen sich in sauberen Kästen nicht wohl“, so Krüger.

 

Imkerverein

Die Tür zum Bienenhaus war noch geschlossen, da trafen auch schon die ersten Besucher ein, junge Waltroper, die ins Imkern einsteigen möchten. Ihnen sicherten Hahn und Krüger jede Hilfe beim Start in dieses faszinierende Hobby, verwiesen jedoch gleichzeitig an den offenbar kaum bekannten Waltroper Imkerverein als den wichtigsten Ansprechpartner. „Die Mitgliedschaft im lokalen Imkerverein ist allein schon des Versicherungsschutzes wegen unerlässlich,“ betont Hahn nachdrücklich.

 

Spaß für Kinder

 

Bienen sind echte Sympathieträger bei Kindern, nicht erst seit TV-Maja. Der Blick in einen Bienenkasten voller scheinbar planlos herum wuselnder lebender Bienen zog die jungen Gäste ebenso in den Bann wie die Suche nach der Königin im Schaukasten. Anschließend eine duftende Kerze aus echtem Bienenwachs selbst zu drehen, war ein Muss. Und wenn Mama und Papa im Bienenhaus alles, aber auch alles ganz genau wissen wollten, folgten sie im Freiluftkino amüsiert den Geschichten vom weltberühmtem Tom und seinem Erdbeermarmeladenbrot mit Honig.