So an die 20 Jahre werden es sein, dass in der Gartenstadt im Spätwinter Nisthilfen für Höhlenbrüter gezimmert werden. Das Rohmaterial – meterlange Fichtenbretter - kauft der Verein. Die werden – schon immer – von Wilfried Krüger gehobelt und zu maßgesägten Bausätzen hergestellt. Für den Zusammenbau lädt der Verein - auch schon seit etwa 20 Jahren - Vorschulkinder Waltroper Kindergärten ein. Die fertigen Nistkästen gehören natürlich den Kindern.
Wie viele dieser Meisenkästen „Made in Gartenstadt“ inzwischen entstanden sind, hat niemand gezählt. Durchschnittlich 50 Stück im Jahr werden es wohl sein. Die Zahl ist Nebensache. Von hohem Nutzen für die heimische Vogelwelt ist allein schon die breite Streuung der Nisthilfen über das gesamte Stadtgebiet. „Das zählt“, sagt das Team der Gartenstadt-Umweltgruppe, und der Impuls für Kinder, sich mit den Vorgängen in der Natur zu beschäftigen. Der selbst gebaute und aufgehängte Nistkasten wird sehr genau beobachtet, erfahren die engagierten Kleingärtner immer von Eltern und Großeltern. Keines der Kinder möchte, dass „seinem“ Meisenpärchen oder gar den Meisenküken ein Leid zustößt.
Fehlenden Insektenschutz früh erkannt
Auch die Notwendigkeit des Schutzes von Solitärinsekten wurde in der Gartenstadt früh erkannt, lange bevor Insektenhotels zum heutigen Hype wurden und sie jeder Baumarkt teuer verkauft. Im Rahmen der alljährlichen Nistkastenaktion des Vereins werden sie ebenfalls und zusätzlich zu den Vogelhäuschen von Vorschulkindern hergestellt. Wann zum ersten Mal, hat auch niemand nachgehalten. „Ist auch nicht wichtig, Hauptsache, sie werden gemacht,“ so die Gruppe Umwelt der Gartenstadt.
Dieser Teil der Aktion Umwelt- und Naturschutz der Gartenstadt wird unbürokrtisch vom Grünflächenamt der Stadt Waltrop unterstützt. Dafür sind die Gartenfreunde vor allem Hubert Benthaus dankbar. Kostenlos werden passende, ein- bis zwei Meter lange und 15 bis 20 Zentimeter dicke Baumstammstücke zur Verfügung gestellt. In etwa 20 Zentimeter dicke Scheiben zurecht gesägt, sind sie der „Rohbau“ für komfortable Insektenhotels – jedenfalls aus Sicht der fliegenden „Singles“. Die jungen Naturschützer der Kindergärten machen sie bezugsfertig. Sie bohren möglichst viele Löcher unterschiedlichen Durchmessers - 7 mm bis 10 mm - in diese Baumscheiben. Damit wird das Bauwerk für ein breiteres „Gästespektrum“, sprich unterschiedlichen Wildbienenarten, ein attraktives Angebot, genau hier ihre Brut heranwachsen zu lassen.