Vorschulkinder lindern Wohnungsnot bei Meisen und Freunden

Unser Vogelwelt ist nicht nur wunderschön anzusehen - und meist auch anzuhören, - sie hilft Haus- und Kleingärtnern kostenlos, "Mitesser" an Obst, Gemüsen und Zierpflanzen im Zaum zu halten.  Foto: oeg/Gartenstadt
Unser Vogelwelt ist nicht nur wunderschön anzusehen - und meist auch anzuhören, - sie hilft Haus- und Kleingärtnern kostenlos, "Mitesser" an Obst, Gemüsen und Zierpflanzen im Zaum zu halten. Foto: oeg/Gartenstadt

 

Nutzbare Kinderzimmer sind Mangelware

Der große Run beginnt in Kürze

 

Waltrop, Januar 2016. Schon bald beginnt in der Vogelwelt der Run auf freie Nistplätze. Leider aber  sind in unserer mehr ausgeräumten als aufgeräumten, strukturarmen Landschaft sind die natürlichen Brutmöglichkeiten für unsere heimischen Singvögel sehr eingeschränkt. Natürliche Baumhöhlen gibt es so gut wie keine mehr und die glatten, bis in die Dachsparren verputzen Häuser bieten unseren gefiederten Freunden ebenfalls keine Möglichkeit, ihrem Nachwuchs ein anständiges, artgerechtes Kinderzimmer einzurichten. Aber da gibt es ja noch die Vorschulkinder der KiTa "Im Berg", von „Ketteler“ und „Hand in Hand“. Sie zimmern in diesem Jahr insgesamt 54  moderne, vogelkindgerechte Kinderzimmer Meisen und deren Freunde, die Kleiber und Spatzen beispielsweise.  

In den inzwischen 13 Jahren, seit die  Kooperation der Waltroper Gartenstadt mit Waltroper Kindertagesstätten besteht,  entstanden gut 800 dieser "Nisthilfen für Höhlenbrüter", so die fachlich korrekte Bezeichnung der als Meisenkästen bekannten Vogelhäuschen. Der Kostenbeitrag beträgt schlappe zwei Euro. Der Verein übernimmt die Restkosten. Dafür gibt es im Haushaltsplan einen separaten Posten.

 

In diesem Jahr startet die Aktion bereits 28. Januar mit den Vorschulkindern der KiTa "Im Berg". Fünf weiter Nachmittage folgen. Vier Gartenstädter, federführend Wilfried Krüger, Rainer Schmidt, Reinhard Brandhorst und Klaus Behre, sorgen derzeit für einen erfolgreichen Ablauf. Bereits im Dezember vorigen Jahres hatte Wilfried Krüger die Bausätze maßgerecht vorbereitet.

Bevor die kleinen Zimmerleute die schweren Hämmer in die kleinen Hände nehmen, werden die jungen Gäste mit Kuchen, Schaumküssen und Limonade gestärkt. Diesen gastronomischen Part des Tages übernehmen seit eh und je Tilla Schmidt, Renate Krüger und Christa Dahm, aus der Frauengruppe der Gartenstadt.

 

Brettchen halten

Mit einer kurzen Erläuterung zur großen Bedeutung der Vogelkinder-Zimmer und einem Video aus seinem Inneren während der Brutperiode eines Meisenpärchens geht es dann ans Werk. Selber machen ist angesagt. Die Hilfe der Gartenstädter beschränkt sich nämlich möglichst nur auf das Festhalten der Brettchen in der richtigen Anordung. Die Mädchen und Jungen können richtig stolz auf ihr Werk sein, bringen sie doch etwas richtig Großes mit nach Hause, das „in echt und wirklich“ gebraucht wird.

Die jungen Eltern haben großes Interesse an dieser Aktion. Sie wissen um die Bedeutung des selbst hergestellten Werkes für das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ihres Kindes. Die Erzieherinnen sehen in der handwerklichen Tätigkeit ihrer Schutzbefohlenen zudem eine einzigartige Möglichkeit des Trainings der Feinmotorik der kleinen Händchen.

 

 

Spannende Links 

http://www.knittelsheim-storch.de/livestream/kamera-2/

http://www.lbv.de/unsere-arbeit/vogelschutz/kuckuck/satelliten-telemetrie-kuckuck-wo-bist-du.html (Internationales Satelliten-Telemetrie-Projekt des LBV)

http://stork-cam.de/livestream/  

http://www.vogelhaus-nistkasten.de/nistkaesten/einflugloch-nistkasten/