Die Raupe ist der Schädling. (Für weitere Fotos aufs Bild klicken.)
Die Raupe ist der Schädling. (Für weitere Fotos aufs Bild klicken.)

 

Sex im Apfelbaum

Jetzt klettern sie wieder

 

Der kleine Frostspanner ist auf Paarungstour. Derzeit verlassen die flugunfähigen Weibchen ihre Sommerquartier unter den Obstbäumen und klettern die Stämme hinauf. In den Baumkronen flattern Abends, wenn's dunkel ist, erwartungsfroh die Frostspanner-Männchen herum. Im kommenden Frühjahr während des Blattaustriebs macht sich die junge Brut über das frische Grün her. Die Schäden können gewaltig sein. Dies gilt es zu verhindern: mit Leimringen. Sie sind wirkungsvoll, einfach anzuwenden, frei von Pestiziden und zudem recht preiswert.

 

So geht's

Leimring um den Stamm legen und mit Bindedraht befestigen. Der Draht muss richtig stramm festgezogen werden, damit die klebrige Falle eng am Stamm anliegt und der flugunfähige Falter nicht in Rindenritzen drunter her kriechen kann. Der festgezogende Draht schadet dem Baum nicht, denn jetzt ist ohnehin Vegetationsruhe und im März werden die Leimringe wieder entfernt.


Bitte beachten

Der Leimring sollte grün sein. Von Gelb wird abgeraten, weil diese Farbe auch nützliche Insekten angelockt und die am Leimring kleben bleiben könnten. Wichtig ist, , den Leimring regelmäßig zu kontrollieren. So müssen hängengebliebene Blätter entfernt werden, da sie den Tieren als willkommene Brücke dienen. Darauf weist die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in einem Infoblatt hin.

Leimringe sollten eine Mindestbreite von 6 bis 8 cm haben. Schmalere können eventuell durch den Schädling überwunden werden.


Zusatznutzen

Leimringe haben weitere Vorteile: man kann sie einsetzen gegen alles, was an Stämmen hochkriecht oder Eier ablegt. Im Frühjahr und Sommer sind sie ein zuverlässiges Mittel zur Abwehr von Ameisen an Obstbäumen, an denen Blattlausbefall durch Ameisen stark gefördert wird; auch geeignet zur Abwehr von Blutläusen („Wollläusen“) am Apfelbaum.


Die Raupe mit dem Buckel

Die blassgrünen Raupen des Kleinen Frostspanners sind leicht zu erkennen: Sie bewegten sich durch typisches „Aufbuckeln“ ihrer Körpermitte fort. Die Raupen können im Frühling die Blätter der Obstbäume bis auf die Mittelrippen kahl fressen. Sie befallen unter Obstarten, vor allem Kirschen, Äpfel und Pflaumen.


Lebenszyklus

Anfang Mai seilen sich die Spannerraupen an einem Spinnfaden aus den Bäumen ab und verpuppen sich im Boden. Im Oktober schlüpfen die Schmetterlinge: Die Männchen öffnen ihre Flügel und umschwirren die Baumkronen, während die flugunfähigen Weibchen die Stämme hoch klettern. Auf dem Weg in die Baumkrone paaren sie sich, anschließend legen die weiblichen Frostspanner um die Blattknospen herum ihre Eier ab, aus denen dann im nächsten Frühjahr die neue Frostspanner-Generation schlüpft.


Wenn Obstbäume in diesem Jahr bereits vom Kleinen Frostspanner befallen waren, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich der Befall im nächsten Jahr fortsetzt. Grund: Die weiblichen Tiere können nicht fliegen, sind also nicht besonders mobil und kehren darum zur Eiablage in der Regel auf denselben Baum zurück, auf dem sie selbst geschlüpft sind.

Foto: Forestry Images